Eine Frau mit grauen schulterlangen Haaren und roter Brille steht an einem Rednerpult.
Foto: Uwe Weiser/LVR.

Mit der Verleihung des Ehrenrings an Christa Nickels ehrt der LVR eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die sich über Jahrzehnte hinweg mit großer Überzeugungskraft für Demokratie, Menschenrechte und gesellschaftlichen Zusammenhalt eingesetzt hat. Die Auszeichnung ist zugleich Ausdruck des Selbstverständnisses des LVR: Demokratie zu stärken heißt, zivilgesellschaftliches und politisches Engagement sichtbar zu machen und zu würdigen.

"So, wie der Kölner Dom weiter Hege und Pflege braucht, so braucht auch unsere Demokratie unseren Einsatz und unsere Unterstützung, damit sie lebendig und widerstandsfähig bleibt. Sind wir es nicht den VorkämpferInnen von Freiheit und Menschenrechten schuldig, dass wir diese Lebensform auch persönlich verteidigen?"

Eine Stimme für Mitmenschlichkeit, Widerstandskraft und Teilhabe

Christa Nickels war eine der prägenden Figuren der Grünen in der Bundesrepublik und zugleich eine Brückenbauerin zwischen Politik, Glauben und Zivilgesellschaft. Ihr Wirken als Bundestagsabgeordnete und als Drogenbeauftragte der Bundesregierung war stets von einem klaren Kompass geleitet: dem Einsatz für die Würde des Menschen, für Transparenz und Beteiligung – insbesondere auch im Gesundheitswesen.

Beteiligung aller notwendig, damit die Demokratie funktionieren kann

Ihre Worte machen deutlich, wie sehr sie um die demokratische Lebensform ringt, die zunehmend unter Druck steht.

In ihrer bewegenden Dankesrede beschrieb Nickels ihr langjähriges demokratisches Engagement als zutiefst persönliche Aufgabe – und als „Verteidigung“ angesichts politischer Rückschritte und gesellschaftlicher Spaltung:

"Wenn mich menschenverachtende Grausamkeit, bodenlose Dummheit oder die Verleugnung elementarer Überlebensnotwendigkeiten zu lähmen drohten, dann habe ich im Gebrauch meiner Grund- und Menschenrechte für eine bessere Welt – im Kleinen wie im Großen – auch gleichzeitig meine eigene Unsicherheit ins Positive übersetzt, indem ich meine Angst in Engagement umgemünzt habe."

Der LVR als Bollwerk für Menschenrechte

Christa Nickels würdigte den LVR in ihrer Rede ausdrücklich als gelebtes Gegenmodell zu einer Politik des Rückzugs aus demokratischen und sozialen Verpflichtungen. Mit Blick auf die sozialen Leistungen und die kommunale Verankerung sagte sie:

„Der Landschaftsverband Rheinland ist das Gegenmodell einer Demokratie zerstörenden Politik und ein Bollwerk zum Schutz der Menschenrechte. Diese Wertschätzung unterstreicht das Selbstverständnis des LVR: Demokratie ist kein abstraktes Prinzip, sondern gelebte Praxis – sichtbar in Schulen, Kliniken, Museen, Inklusionsprojekten und im täglichen Einsatz für soziale Gerechtigkeit.“

Eine Frau mit grauen schulterlangen Haaren und roter Brille sitzt neben einer blonden Frau mit schulterlangen blonden Haaren.
Foto: Uwe Weiser/LVR.

LVR. Rheinland. Ausgezeichnet.

Der LVR macht unter dem Slogan „LVR. Rheinland. Ausgezeichnet.“ herausragende Verdienste im Hinblick auf gesellschaftliches und kulturelles Engagement sowie besondere kulturwissenschaftliche oder künstlerische Leistungen sichtbar, indem er verschiedene Auszeichnungen und Preise verleiht.

Der Ehrenring des Rheinlandes ist die höchste Auszeichnung, die der LVR verleiht. Er wurde im Jahr 2001 gestiftet und ehrt Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um den Gedanken der kommunalen sowie regionalen Selbstverwaltung als Baustein eines künftigen Europas verdient gemacht haben. Er ist eigens für die Preisträger*innen angefertigt und trägt als Stein einen Achat. Dieser wurde am Ufer des Rheins bei Rodenkirchen gefunden und stammt ursprünglich aus Idar-Oberstein. Im Laufe der Jahrtausende ist er durch den Rhein nach Köln gelangt.

Mehr Informationen unter www.rheinland-ausgezeichnet.lvr.de .