Man sieht eine Gruppe von Frauen, die unterschiedliche Schilder in die Kamera halten. Darauf kämpfen sie für mehr Frauenrechte.
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Die Gleichstellung der Geschlechter aus Art. 3 Abs. 2 Grundgesetz ist ein grundlegendes Prinzip für die Demokratie, da sie die Basis für Chancengleichheit und Teilhabe aller Bürger*innen bildet. Allerdings existieren in unterschiedlichen Lebensbereichen nach wie vor strukturelle Benachteiligungen von Frauen, die deren gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe beeinträchtigen.

Das vielfältige Engagement für die Gleichstellung der Geschlechter im Landschaftsverband Rheinland bildet daher schon eine fast 40jährige festverankerte Tradition. Mit dem am 6. Oktober 2025 durch die politischen Gremien beschlossenen LVR-Gleichstellungsplan hat sich der Landschaftsverband Rheinland erneut verpflichtet, mit konkreten Maßnahmen darauf hinzuwirken, die tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter im LVR zu verwirklichen.

Im Fokus stehen dabei der Schutz vor geschlechtsspezifischer Diskriminierung, die Förderung der Chancengleichheit von Frauen in unterrepräsentierten Bereichen und die partnerschaftliche Vereinbarkeit von Erwerbs- und Sorgearbeit der Geschlechter im LVR.

Warum Antifeminismus ein Problem ist – Gespräch mit den Expert:innen vom Projekt Spotlight – Antifeminismus erkennen und begegnen

Problem Antifeminismus

Antifeminismus erkennen und begegnen – Interview mit den Expert*innen vom Projekt Spotlight

Was ist Antifeminismus?

"Antifeminismus ist eine Ideologie, die Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt ablehnt, an traditionellen Rollenbildern festhält und somit Geschlechterhierarchien legitimiert.
Heterosexualität und Familie bestehend aus Vater, Mutter und Kind wird als Norm gesetzt, queere Lebensweisen sowie die Selbstbestimmung von Frauen bekämpft."

Wo und wie tritt Antifeminismus auf?

"Antifeminismus ist vielerorts sichtbar und zeigt sich z.B. in Angriffen auf Gleichstellungsbeauftragte, im Widerstand gegen alles rund um den Begriff Gender oder in Kampagnen gegen das Recht auf Abtreibung.
Zum antifeministischen Repertoire gehören dabei u.a. Öffentlichkeitsarbeit, Lobbying, Demonstrationen und andere Protestaktionen. Aber auch persönliche Angriffe und öffentliche Diffamierung feministischer Akteur:innen oder Störaktionen bei Veranstaltungen sind Teil antifeministischer Agitation."

Warum ist Antifeminismus ein Problem?

"Antifeministische Gruppen wollen gesellschaftlichen Fortschritt aufhalten, indem sie Mitbestimmung und politische Teilhabe zurückdrängen, Selbstbestimmung einschränken und pluralen Lebensweisen sowie Minderheitenrechten entgegenwirken. Dabei arbeiten sie organisiert und bewusst mit teils falschen Informationen und konstruierten Feindbildern wie einer vermeintlichen ‚feministischen Bedrohung‘."

Und warum geht ein zunehmender Antifeminismus uns alle an?

"Feminismus wird auch als Gradmesser für moderne Demokratien bezeichnet. Gleichberechtigung, Meinungspluralismus, Freiheit und Vielfalt von Lebensweisen sowie der Schutz von Minderheiten sind Teil der demokratischen Verfassung und Ergebnis jahrzehntelanger Aushandlungsprozesse.
Antifeminismus greift diese wichtigen Teile von Demokratie an und schwächt so das soziale und demokratische Miteinander.

In Zeiten erstarkender antidemokratischer Kräfte ist ein Dagegenhalten umso wichtiger. Ob die Vernetzung mit Gleichgesinnten, der Besuch von Demonstrationen, das Planen einer eigenen Veranstaltung oder das Führen auch schwieriger Gespräche im Alltag - wir alle können einen Beitrag für Akzeptanz und Vielfalt leisten."

Mehr Informationen dazu, was Antifeminismus ist und welche Auswirkungen er hat, finden sich u.a. hier: www.spotlight-antifeminismus.de